Für dich soll’s tausend Tode regnen
AutorIn: Anna Pfeffer (Ulrike Mayrhofer & Carmen Schmit)
Preis (Taschenbuch): 15,90€
Verlag: cbj
Genre: Jugendroman
Erscheinungsjahr: 2016
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-570-17155-4
Klappentext
„Passende Todesarten, unpassende Momente und der unpassendste Junge überhaupt“
Wer Emi auf die Nerven geht, dem verpasst sie in Gedanken eine Todesart. Und sie weiß gerade nicht, wer mehr nervt: die Neue ihres Vaters, die sich ernsthaft in der Mutterrolle sieht, ihr Strahlemann von Bruder, der das auch noch gut findet (stirbt bestimmt mal, weil er auf seiner Schleimspur ausrutscht(, oder Erik, Alphatier an ihrer neuen Schule, der einen auf cool macht und sie ständig provoziert (stirbt garantiert an einem Hirntumor wegen übermäßigen Handykonsums). Als Emi sich in Chemie mit Erik anlegt, kracht es wortwörtlich zwischen den beiden. Die Strafe dafür sind acht Samstage Graffiti schrubben. Mit Erik! Kann das Leben noch beschissener sein? Emi wünscht Erik tausend Tode an den Hals, bis sie merkt, dass er längst nicht so nervig ist, wie sie dachte…
„Authentisch, witzig und erfrischend negativ – eine vielversprechende neue Stimme im Jugendbuch“
Meine Meinung
Cover
Mit den einfachen Zeichnungen und den schlichten Farben hat das Cover etwas an sich, was es von der breiten Masse abhebt. Das Cover ist nicht wie bei vielen anderen Jugendbüchern in Pastellfarben gehalten und ist auch nicht sonderlich verspielt, sondern hat mit seinem schwarzem Hintergrund und den Zeichnungen zum Thema Tod einen ganz eigenen Charme, welcher mir persönlich sehr gut gefällt. Dass der Titel nicht bloß ein Druck, sondern eine Prägung ist, wertet das Cover für mich noch mehr auf.
Einen weiteren Pluspunkt verdient sich das Buch dadurch, das jede Seite von einem schwarzen Rahmen eingerahmt wird, was nicht nur einen farbigen Buchsschnitt, sondern auch eine passende Atmosphäre beim Lesen hervorruft.
Buch
„Für dich soll’s tausend Tode regnen“ ist der erste Jugendroman des Autorenteams Ulrike Mayrhofer und Carmen Schmit, unter dem Pseudonym Anna Pfeffer.
Vor dem Lesen dachte ich, dass das vermutlich eines dieser Bücher ist, welches irgendwie versucht eine depressive Stimmung hervorzurufen, es aber einfach nicht schafft. Dennoch wollte ich es lesen, da ich es 1. aus der Bücherei ausborgen konnte und ich 2. doch noch Hoffnung hatte, dass es sich hierbei nicht um eines der gerade eben genannten Bücher handelt. Meine Hoffnung wurde definitiv nicht enttäuscht. Mit einer schönen Mischung aus Sarkasmus, Ernsthaftigkeit und Einblicke in das Leben eines Teenagers, behandelt dieses Buch ein unumgängliches Thema: den Tod.
In dem Buch geht es um Emi (bei der ich immer noch nicht verstanden habe, wie alt sie ist), welche ein -für andere- seltsames Hobby hat. Sie sammelt seit einem gewissen Zeitraum skurrile Todesarten in einem schwarzen Buch. Gleichzeitig verpasst sie allen nervigen Menschen in ihrer Umgebung, eine Todesart. Nach einem missglückten Chemieexperiment muss sie gemeinsam mit dem Alphatier ihrer Schule, Erik, an 8 Samstagen Graffiti schrubben. Für sie ist es Fakt, dass Erik lediglich ein Arschloch ist. Nach einiger Zeit muss sie sich dann aber eingestehen, dass sie diesmal vielleicht zu vorschnell geurteilt hat. Das Ende hat mich glücklich gestimmt, es passierte das, was ich mir erhofft hatte (und auch erwartet hatte), dennoch habe ich mir irgendwie gewünscht, noch mehr zu lesen, da mir die Charaktere sehr ans Herz gewachsen sind. Aber wer würde sich das bei einem guten Buch nicht wünschen?
Bei den Charakteren konnte ich mit allen etwas anfangen, auch wenn es mich gefreut hätte, einige etwas besser kennenzulernen. Ein kleiner Kritikpunkt hier wäre für mich, dass mir die Charaktere etwas zu sehr in eine Schublade gedrängt wurden. So z.B.: der ewig gut gelaunte Oliver, der anscheinend nie miese Stimmung hat, Emis Vater, welcher irgendwie immer in seiner Psychiater Rolle zu stecken scheint, oder auch einfach Toni, von welcher man nicht viel mehr erfährt, als dass sie ein unfassbares Plappermaul ist. ich hätte mir gewünscht diese Charaktere noch etwas vielschichtiger zu erleben, dennoch fand ich alle gut beschrieben und auch authentisch.
Das Setting war für mich gut gewählt. ich lese zwar am liebsten Bücher, welche in einem anderen Land als Österreich/Deutschland spielen, trotzdem habe ich mich hier sehr schnell wohlgefühlt. Die Schule, als auch Hamburg an sich (habe ich schon geschrieben, dass die Geschichte in Hamburg spielt?) waren gut beschrieben und ich konnte mich gut an diese Orte fühlen. Selbst Heidelberg, der Ort von dem Emi mit ihrer Familie nach Hamburg gezogen ist, bekam einige Beschreibungen, sodass ich auch davon einen grobes Bild bekam. Dagegen waren, z.B. die Häuser, in denen die Geschichte zeitweise spielte, nicht so detailliert beschrieben, was ich mir gewünscht hätte, da man dadurch auch einiger über die dort wohnenden Personen erfährt.
Für mich war dieses Buch sehr erfrischen, hat genau meinen Humor getroffen und vor allem die Einblicke in die skurrilen Todesverwünschungen von Emi konnten mir immer wieder ein Schmunzeln in das Gesicht zaubern. Auch die Entwicklung der Charaktere und deren Beziehungen zueinander wurden realistisch dargestellt und es passierte nichts zu vorschnell. Je mehr es sich dem Ende zuneigte, desto mehr fesselte es mich und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, sodass ich es innerhalb eines Nachmittags beendet habe.
Der Schreibstil war sehr leicht und einfach zu lesen, was diesem Buch aber nur zugutekam. Als ich danach gelesen habe, dass zwei Autorinnen dieses Buch geschrieben haben, war ich total verwundert, da es so flüssig erzählt war, dass ich nie gedacht hätte, dass mehr als eine Person daran geschrieben haben. Ich bin mir sicher, dass auch jüngere Menschen diesen Stil ohne Probleme lesen könnten, auch wenn ich hier wirklich auf die Altersempfehlung achten würde, da teilweise wirklich skurrile Tode geschildert werden.
Fazit
Für mich ein wundervolles Buch, mit der richtigen Mischung Humor, Sarkasmus und Ernsthaftigkeit, welche einen sanft an das Thema Tod heranführt. Für mich definitiv Kandidat für einen Kauf, trotz der Tatsache, dass ich es schon gelesen habe.
Bewertung
Cover: 5/5
Handlung: 5/5
Charaktere: 4,5/5
Setting: 4,5/5
Schreibstil: 5/5
Buch gesamt (ohne Cover): 4,75/5
Informationsquelle: Thalia